Kieler Nachhaltigkeitspreis 2021 - die Preisträger*innen stehen fest

„Leihen, Teilen, Tauschen und Reparieren – Ressourcenschonung in Kiel“ lautete das Thema für den Kieler Nachhaltigkeitspreis 2021. Die Landeshauptstadt vergibt diesen Preis zum sechsten Mal. Verliehen wird er für innovative Ideen, Konzepte und Projekte, die den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen.

In diesem Jahr waren Bewerbungen für 16 Projekte eingegangen. Insgesamt wurden sechs Projekte mit Geldpreisen und Urkunden ausgezeichnet. Der Nachhaltigkeitspreis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.

Der Hauptpreis – eine Urkunde und 1.500 Euro – geht an das Kieler Unternehmen Smartphoniker GmbH, das verschiedene nachhaltig ausgelegte Konzepte in einem Geschäftsmodell vereint. Vorrangig werden die Reparatur von Smartphones und Tablets als Dienstleistung sowie der Ankauf von kaputten Elektrogeräten angeboten. Diese werden anschließend in ihre Einzelteile zerlegt oder als generalüberholte Geräte mit zweijähriger Garantie verkauft. Darüber hinaus bietet die Smartphoniker GmbH mietbare „Do it yourself“-Reparaturkästen für Personen an, die zum Beispiel ihr Handy selbst reparieren möchten.

Mit dem zweiten Preis, einer Urkunde und 1.000 Euro wird das Start-up Land & Sea ausgezeichnet, das kaputte Neoprenanzüge von Verbraucher*innen in neue Fitnessmatten umtauscht. Den beschädigten Anzügen wird ein neues Leben gegeben, denn das Unternehmen recycelt die kaputten, alten Neoprenanzüge aus synthetischem Kautschuk zu Matten, die im Endprodukt zu 98 Prozent aus Neopren bestehen. Übergeordnetes Ziel von Land & Sea ist die Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft und die Förderung von Produktionen in Deutschland, um möglichst kurze Transportwege und faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen.

In diesem Jahr wurden zwei dritte Preise vergeben. Diese sind jeweils mit einer Urkunde und 750 Euro dotiert. Ein dritter Preis geht an das in Mettenhof angesiedelte Projekt upWERT, das hilft, alte oder kaputte Gegenstände (zum Beispiel Mobiliar, Fahrräder oder Elektrogeräte) zu reparieren oder aufzuwerten. Kooperationspartner*innen und Sachspender*innen des Projekts sind ehrenamtliche Expert*innen aus umliegenden Handwerksbetrieben.

Auch das Reparatur-Café Gaarden wird mit einem dritten Preis ausgezeichnet. Dort können seit 2014 kaputte Gegenstände selbstständig oder bei Bedarf durch Anleitung von Expert*innen vor Ort repariert werden. Irreparable Gegenstände werden über Elektromülltonnen vom Kooperationspartner Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) fachgerecht entsorgt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich in einem offenen Café- Bereich auszutauschen.

Einen Sonderpreis mit Urkunde und 500 Euro erhält das Geografie-Profil der Max-Planck-Schule. Die Schüler*innen haben Ende September mit ihrem Lehrer Stefan Junker eine Zero-Waste-Klassenfahrt nach Rotterdam und Amsterdam unternommen. Während der Klassenfahrt wurde von den Schüler*innen so wenig Abfall wie möglich erzeugt. Vor Ort kam die Klasse mit Expert*innen in den Austausch, die sich mit den Themen Zero Waste und Kreislaufwirtschaft beschäftigen.

Auch das Projekt „Recycling-Werkstufe“ des Förderzentrums der Ellerbeker Schule wird mit einem Sonderpreis, einer Urkunde und 500 Euro ausgezeichnet. Lehrer Oliver Peitsch kümmert sich mit seinen Schüler*innen darum, gespendete Elektrogeräte zu prüfen, zu verkaufen, zu verschenken oder werkstufenintern zu versteigern. Kaputte Elektrogeräte werden von den Schüler*innen demontiert und die Bestandteile ordnungsgemäß dem Entsorgungs- und Recyclingsystem zugeführt.

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