Bootsliegeplatz an der Brückenstraße: Schadstoffbelasteter Boden wird entfernt

In der Brückenstraße 41 in Ellerbek befindet sich ein städtisches Grundstück, das von verschiedenen Vereinen – dem Schülerwassersportverein am Hans-Geiger-Gymnasium von 1976 Kiel e.V., dem Schulwassersportzentrum Ostufer e.V. und dem Kieler Jugendkutterprojekt e.V. – genutzt wird. Im Mittelpunkt stehen dabei Aktivitäten, die Jugendliche an den Wassersport heranführen. Im Winter werden auf dem Grundstück zudem Boote des benachbarten Wassersportclubs Ellerbek e.V. gelagert.

Im vergangenen Jahr hat das städtische Umweltschutzamt den Boden des Grundstücks gutachterlich untersuchen und bewerten lassen. Dabei wurden insbesondere im Oberboden Schadstoffbelastungen festgestellt.

In drei von vier entnommenen Oberflächenmischproben wurden erhöhte Gehalte an PCB (Polychlorierte Biphenyle) oder OZV (Organische Zinnverbindungen) festgestellt. Es muss davon ausgegangen werden, dass während der Winterlagerung Reinigungs- und Wartungsarbeiten an den Booten durchgeführt wurden. Hierbei ist es offenbar zu einem Abtrag der PCB- und OZV-haltigen Anstriche gekommen, die sich im Oberboden angereichert haben.

Eine unmittelbare Gefährdung der jugendlichen Nutzer*innen besteht nicht. Dennoch hat der Gutachter Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die von den Nutzer*innen zu beachten sind. Es gilt insbesondere, die orale Aufnahme der Schadstoffe (zum Beispiel durch Hand-zu-Mund-Kontakt nach vorangegangenem Hand-Boden-Kontakt) zu vermeiden.

Die Stadtverwaltung ist bereits im engen Austausch mit den Vereinen, die die Fläche nutzen. Gemeinsames Ziel ist es, Lösungen für die aktuelle Situation zu finden und Perspektiven für eine zukünftige Nutzung zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen dabei eine Entfernung und fachgerechte Entsorgung des kontaminierten Oberbodens.

Auch in Zukunft sollen die Vereine das Grundstück für den Vereinswassersport nutzen und ihre Vereinsboote lagern können. Um eine weitere Belastung des Bodens zu vermeiden, soll dafür eine befestigte Fläche auf dem Grundstück geschaffen werden. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Wassersportclubs Ellerbek e.V. werden Lösungswege gesucht, um dessen Boote künftig nicht mehr auf dem Grundstück lagern zu müssen.

In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob das Grundstück zudem eine ökologische Aufwertung erfahren kann. Flächen, die nicht mehr für die Lagerung der Boote benötigt werden, könnten naturnah bepflanzt werden, um so die Aufenthaltsqualität für Mensch und Tier zu erhöhen.

Für die bisherige Vereinsarbeit bestehen zunächst kaum Einschränkungen. Die gutachterlichen Handlungsempfehlungen werden jedoch kommuniziert, deren Einhaltung wird durch die Vereinsvorsitzenden kontrolliert. Bis der Oberboden entfernt und eine neue Fläche befestigt wurde, kann das Grundstück im Winter weiter als Liegeplatz dienen – Reinigungs- und Wartungsarbeiten sollten aber möglichst zurückgestellt werden.

Es ist davon auszugehen, dass die Problematik auch andere – städtische wie private – unbefestigte Bootsliegeplätze betrifft. Die zuständigen Ämter in der Stadtverwaltung werden eine gemeinsame Strategie zu dem Thema erarbeiten und jeweils im Kontakt mit den betroffenen Vereinen Lösungen erarbeiten.

Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte unter www.kiel.de/brueckenstrasse

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