Baukräne an der Hörn und bei der Technischen Fakultät der CAU sowie der Gebäudeabriss auf dem Postfuhrhof zeigen weithin, dass Gaarden sich verändert. Aber im Stadtteil auf dem Kieler Ostufer bleibt noch viel zu tun. Das belegt auch die städtische Entwicklungsstrategie Gaarden hoch 10, die jetzt fünf Jahre alt wird. Der druckfrische vierte Fortschrittsbericht blickt auf diese fünf Jahre zurück und auf manche Neuigkeit in Gaarden voraus.
„Der neue Bericht zu Gaarden hoch 10 zeigt viele Verbesserungen seit 2018 auf – aber die sich in Teilen verschlechternden Sozialdaten zeigen auch, wie schwierig es ist, als Kommune gegen negative gesellschaftliche Trends wie soziale Spaltung und Vereinsamung anzuarbeiten“, fasst Oberbürgermeister Ulf Kämpfer zusammen. Weiterhin gibt es auch viele Probleme mit Ratten und mit wilden Müllablagerungen, obwohl die Stadt in beiden Fällen aktiv geworden ist und der personell aufgestockte Kommunale Ordnungsdienst diverse Verstöße geahndet hat.
Andererseits tut sich viel in Gaarden, wie der Oberbürgermeister gerade erst bei einem Rundgang mit dem Gewerbeverein Die Gaardener e.V. erlebte. Die Geschäftsleute haben Ideen für ihren Stadtteil und wünschen sich mehr Kundschaft vom Westufer und von Tourist*innen. Der OB versprach Unterstützung und verwies unter anderem auf den geplanten Weiterbau der Gaardener Brücke und auf die Stadtbahn, die in den dreißiger Jahren mitten durch die Elisabethstraße fahren und vor den Geschäften halten wird. Kurzfristig sollen die Themen Sauberkeit und Aufenthaltsqualität im Stadtteil angegangen werden.
Dass künftig mehr Menschen in Gaarden leben, studieren und arbeiten werden, stimmt OB Kämpfer optimistisch. Mehrere tausend Wohnungen werden derzeit und in den kommenden Jahren gebaut unter anderem an der Hörn, auf dem Postfuhrhof und auf dem Coop-Gelände an der Sörensenstraße. Der Hassspeicher ist bereits zu Wohnraum umgebaut worden und die Vonovia hat im Fördequartier am Sandkrug Wohnungen saniert und aufgestockt. An der erweiterten Technischen Fakultät ist auch ein Studierendenwohnheim geplant. Die Werften in Gaarden machen sich bereit für große Aufträge und eine größere Belegschaft.
„Ich glaube fest an das Potenzial Gaardens. Gleichzeitig dürfen wir die heutigen Probleme, aber auch die Lebendigkeit des Stadtteils nicht kleinreden.“ Tatsächlich leben in Gaarden viele Kreative und es gibt eine ganze Reihe von Fördermöglichkeiten. So entstanden das Kulturzentrum Casablanca und Kulturformate wie die KulturRotation, die an diesem Sonnabend, 6. Mai, wieder stattfindet.
Der neue Fortschrittsbericht steht online unter www.kiel.de/gaarden.