Weithin sichtbares „Signal“: Großes Kunstwerk von Piotr Nathan an der Bahnhofstraße eingeweiht

Direkt an der Kieler Bahnhofstraße präsentiert sich künftig ein aufsehenerregendes Kunstwerk: In mehreren Meter Höhe ist am weißen Lagerhaus der Firma CityBox24 über Eck ein 41 Meter breites und 13 Meter hohes Fassadenbild zu sehen. Es ist eine neuformatierte Version des Kunstwerks „Signal – auf einmal hatte ich einen Schuss in der Milchkanne“ von Piotr Nathan. Der Professor an der Muthesius Kunsthochschule hatte im Jahr 2018 den städtischen Wettbewerb für ein Fassadenbild zum 100. Jahrestag des Kieler Matrosenaufstands von 1918 gewonnen. Der Entwurf zeigt ein großes aufgeschlagenes Buch, Zeitzeugenberichte von 1918 und Collagen von Kindern aus Kiel-Gaarden.

Das Bild sollte ursprünglich am Kieler Iltisbunker in Gaarden angebracht werden. Auf den Iltisbunker konnte das Bild von Prof. Piotr Nathan aus Denkmalschutzgründen aber letztlich nicht aufgetragen werden. Jetzt ist es in abgewandelter Form – angepasst an die Wandgröße – mindestens drei Jahre lang an der Bahnhofstraße zu sehen. Das auf einer großen Plane gedruckte Kunstwerk besteht nun aus 320 quadratischen Feldern, dafür haben über 200 Personen in Deutschland und Polen jeweils einen kleinen Teil des Entwurfs abgemalt.

Zur Einweihung des Kunstwerks am Sonntag, 7. Mai, begrüßten Bürgermeisterin Renate Treutel und der Inhaber des Gebäudes, Christian Feege, zahlreiche Gäste. Kulturdezernentin Treutel dankte allen Beteiligten für ihre stark strapazierte Geduld und ihren jahrelangen Einsatz, dieses besondere Kunstprojekt nun in aktualisierter Form zu präsentieren. Sie betonte dabei: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt uns mit aller Härte vor Augen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und nicht vom Himmel fällt. Umso wichtiger ist es, auf vielen Wegen deutlich zu machen, dass wir uns für Frieden und Demokratie stark machen, wo immer wir können – und auch dafür ist dieses Kunstwerk ein wichtiges Zeichen und eine eindringliche Mahnung.“

Die Finanzierung des Kunstwerks erfolgte hauptsächlich aus den städtischen Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum, die vom Kieler Kunstbeirat vergeben werden. Knapp 90.000 Euro mussten für die Realisierung des großformatigen Kunstwerks an dem Gebäude CityBox24 investiert werden. Es wird dort mindestens drei Jahre lang zu sehen sein.

Der Inhaber des Gebäudes ist mit dem Kulturdezernat darüber im Gespräch, im Anschluss weitere großflächige Kunstwerke dort zu präsentieren. Dazu sagt der Vorsitzende des Kunstbeirates, Stadtgaleriedirektor Dr. Peter Kruska: „Es ist sehr erfreulich, dass sich hier eine Chance ergibt, solche großformatigen Kunstwerke in Kiel zu zeigen. Wir möchten andere Immobilienbesitzer*innen ebenfalls ermuntern, sich bei uns zu melden, wenn sie große Flächen im Kieler Stadtgebiet künstlerisch gestalten lassen möchten. Der Kunstbeirat wird dann darüber beraten, welche Möglichkeiten für einen künstlerischen Wettbewerb es gibt.“

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