Der Kieler Werft-Alltag steht im Mittelpunkt eines Vortrages und einer Ausstellung am Sonntag, 7. November, im Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei, Grenzstraße 1. Dabei wird unter dem Titel „Arbeit und Leben auf der Werft“ vor allem die Bedeutung der Arbeitskräfte ausländischer Herkunft beleuchtet. Die kostenfreie Veranstaltung beginnt um 14 Uhr. Organisiert wird sie vom Migrationsausschuss der IG Metall Kiel-Neumünster und vom Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven.
In Norddeutschland waren es die Werften, die in der Boomphase der 1960er Jahre die meisten sogenannten Gastarbeiter anwarben. Doch wie ging es für diese weiter angesichts der folgenden Werftenkrise? Mit dieser Frage befasst sich der Vortrag von Dr. Katharina Bothe, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven. Sie hat anhand von historischen Quellen und Interviews untersucht, wie globale Veränderungen sich auf die Menschen vor Ort auswirkten. Dabei befragte sie auch eine Reihe von Kieler Zeitzeug*innen.
Begleitend zum Vortrag ist eine Ausstellung mit 33 Fotos aus dem Kieler Werft-Alltag von den 1960ern bis in die heutige Zeit zu sehen. Sie zeigen Migrant*innen an ihren Arbeitsplätzen, aber auch in Pausen und Freizeit. Die Fotos stammen vom Werftfotografen Horst Rothaug, von Werftangehörigen und aus dem historischen Archiv von Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS). TKMS und das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum haben die Ausstellung gefördert.